Die Laserbeschriftung auf Lack ist eine minimalinvasive Möglichkeit zur Markierung von Produkten. Bei diesem Verfahren wird nur die Deckschicht bearbeitet. Das Grundmaterial bleibt unberührt. Das senkt nicht nur die Bearbeitungskosten, sondern macht auch besonders empfindliche Materialien bearbeitbar.
Beim Gravieren mittels Laser auf Lack wird zwischen drei Ansätzen unterschieden:
Bei der Beschriftung auf Lack durch Abtragen wird die oberste Deckschicht einer Beschichtung verdampft bzw. verbrannt. Sie vaporisiert zu Asche. Der Laser ist punktgenau so einstellbar, dass tatsächlich nur der Lack abgetragen wird. Das darunter liegende Grundmaterial bleibt aber unberührt. Das ist bei empfindlichen Grundmaterialien wie Kunststoffen oder Holz sehr vorteilhaft. Außerdem ist dieses Verfahren sehr effektiv, wenn mit mehreren übereinander liegenden Lackschichten gearbeitet wird. Der Laserstrahl kann gezielt eine Schicht nach der anderen abtragen und damit mehrfarbige Designs ermöglichen.
Die Farbveränderung von Lack bietet grafisch eine große Auswahl an kreativer Möglichkeiten. Für diese Anwendung ist die Verwendung bestimmter „Chromoporen-Lacke“ erforderlich, die ihre Farbe unter Wärmeeinfluss verändern können. Die Graviertemperatur muss dabei exakt eingestellt werden. Unter Beschuss mit dem Laserlicht verändern diese Lacke ihre Farbe dauerhaft. In diesem Bereich läuft die internationale Forschung auf Hochtouren. In Kürze wird man mithilfe von Chromoporen-Lacke Individualisierungen von monochrom lackierten Oberflächen durch Laser möglich machen. Dabei werden Lackschichten in unterschiedlichen Tiefen durch das Laserlicht aktiviert.
In der Praxis ist die Gravur oder Markierung von Lackoberflächen durch Farbveränderung vor allem bei dunklen Lacken mit thermografischen Eigenschaften interessant. Diese hellen unter Beschuss mit Laserlicht auf und erzeugen so den gewünschten Kontrast zur Umgebung. Hierzu ist aber die Verwendung bestimmter Lacke erforderlich. Falls Sie Fragen dazu haben, beraten wir Sie gerne.
Bei der Karbonisierung von Lack werden die Kohlenstoffe in der Farbschicht gezielt oxidiert. Sie färben sich dadurch schwarz und heben sich so von einem hellen Hintergrund ab. Da alle Lacke aus Kohlenwasserstoffen bestehen, ist diese Methode für praktisch alle Lackoberflächen anwendbar. Der Vorteil der Beschriftung durch Karbonisierung besteht darin, dass die schützende Oberfläche der Beschichtung nicht verletzt wird. Wenn die Lackierung auch für den Korrosionsschutz des Grundmaterials gebraucht wird, ist die Karbonisierung-Gravur das bevorzugte Verfahren.
Die Beschriftung von Lackoberflächen mittels Laserstrahl ist ein minimalinvasives Verfahren zur grafischen Gestaltung der Oberflächen. Sie liefert eine hochpräzise Übertragung des gewünschten Designs und arbeitet vollkommen berührungsfrei. Exakt geplant, können Sie sehr interessante Effekte erzielen. Das Beschriften funktioniert mit praktisch allen handelsüblichen Lacksorten. Auch bei Pulverbeschichtung ist sie problemlos einsetzbar.
Bei der abtragenden Beschriftung ist zu bedenken, dass damit unter Umständen eine Rostschutzschicht verletzt wird. Hier müssen Gegenmaßnahmen getroffen werden, um den Sauerstoff vom Grundmaterial fernzuhalten. Eine einfache wie gängige Methode ist, nach der Bearbeitung eine schützende Schicht aus Klarlack aufzutragen. Damit bleibt die Lasergravur auf Lack erkennbar und das Grundmaterial bleibt geschützt.
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